Senegal
Klimaresilienz und Ernährungssicherheit für Frauen in Matam (ReClima)

Ernährung sichern, Klima schützen – mit Frauen im Mittelpunkt
In der Region Matam im Osten Senegals, an der Grenze zu Mauretanien, ist die Auswanderungsrate unter jungen Männern und Jugendlichen eine der höchsten des Landes. Frauen übernehmen dort zentrale wirtschaftliche und soziale Aufgaben – insbesondere in der Landwirtschaft. Sie sind in Frauenfördergruppen (Groupements de Promotion Féminine, GPF) organisiert, die gemeinschaftlich arbeiten und die Selbstbestimmung der Frauen im ländlichen Raum fördern. Trotz ihres Potenzials fehlt es den GPFs oft an organisatorischer, technischer und materieller Unterstützung. ReClima setzt genau hier an – bei der Stärkung dieser lokalen Strukturen und der Förderung nachhaltiger Entwicklung durch Frauen.
- Gesamtvolumen: 171.174 €
- Laufzeit:1. November 2024 bis 30. April 2026
- Projektregion: Matam, Senegal
- Projektpartner: Entrepreneurs du Monde
Finanzielle Unterstützung von der Bayerischen Staatskanzlei
Projektbeschreibung
Um die Ernährungssituation in Matam zu verbessern und Frauen langfristige Perspektiven zu bieten, unterstützt das Projekt bis zu 2400 Frauen aus 16 GPFs durch den Zugang zu Land, Wasser, Schulungen und technischer Ausstattung. Ziel ist es, klimaresiliente, nachhaltige Anbaumethoden zu fördern, die Ernährung der Familien zu sichern, Einkommen zu stärken und Frauen eine aktive Rolle in der lokalen Entwicklung zu ermöglichen. Um dies zu erreichen sind folgende Komponenten im Projekt verankert:

1. Schulung in agrarökologischer Landwirtschaft
Frauen werden in agrarökologischen Anbaumethoden geschult, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern und eine Anpassung an den Klimawandel ermöglichen. 16 bewässerte Gemüsegärten werden mit Zäunen, Solarpumpen und Saatgut ausgestattet. Kleine Obstgärten und Baumschulen ergänzen die Gärten. Lokale Beraterinnen begleiten die Umsetzung und stehen dauerhaft zur Seite.
2. Zugang zu sparsamen Kochherden
Sparsame Kochherde senken den Holzverbrauch deutlich, reduzieren gesundheitsschädlichen Rauch und entlasten Frauen zeitlich und körperlich. Über Micro-Kredite erhalten auch einkommensschwache Haushalte Zugang zu den Geräten, die sowohl für den Eigenbedarf als auch für kleine Geschäftsmodelle genutzt werden können.
3. Förderung von Verarbeitung und Mechanisierung
Im Rahmen des Projekts werden in der Region Matam lokale Maschinenringe gegründet, in denen die Frauen als Mitglieder organisiert sind. Diese Strukturen ermöglichen ihnen den gemeinschaftlichen Zugang zu Bodenbearbeitungsmaschinen (z. B. für Pflügen und Ernte) sowie zu Transformationsmaschinen zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte (z. B. Trocknung, Pressung, Mahlung). Ziel ist es, Arbeitsprozesse zu erleichtern, die Wertschöpfung zu erhöhen und neue Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Die Frauen werden bei der Gründung, Organisation und Nutzung der Maschinenringe begleitet und erhalten Schulungen zur wirtschaftlichen Nutzung und Instandhaltung der Technik.
Das Projekt wird von der URBIS Foundation gemeinsam mit der französischen NGO Entrepreneurs du Monde in Matam umgesetzt. Finanzielle Unterstützung erhält es von der Bayerischen Staatskanzlei.