News Auftakt unseres Energieeffizienz-Projekts in Moldawien, Rumänien und Georgien
Die Vorstellung des DBU Projekts und der 17 Teilnehmer*innen und ihrer Organisationen sowie der Einblick in bisherige Energieprojekte in Osteuropa (CLEEN) und die mobile Werkstatt des Vereins für ökologisches Bauen sorgten für einen guten Einstieg in unsere gemeinsame Woche. In sehr interaktiven Workshops machten die Teilnehmer*innen die derzeitige Klima- und Energiesituation in ihren einzelnen Ländern deutlich. Es zeigte sich unter anderem, dass der Solarmarkt in Georgien tendenziell als besser bewertet wird, wohingegen der Markt für Gebäudeisolierung insbesondere in Moldawien positiv eingeschätzt wird. Hauptprobleme in beiden Bereichen sind mangelnde Bekanntheit der Technologien und hohe Kosten, sowie in manchen Fällen (insbesondere Moldawien) eine schwierige rechtliche Lage. Als Lösungsvorschläge wurden insbesondere eine Sensibilisierung der Bevölkerung und Politik geordert sowie die Einrichtung von staatlichen Förderprogrammen. Förderprogramme gibt es in allen Ländern jedoch eher wenig. Rumänien hat zwar einige staatliche Initiativen, der Zugang zu diesen ist allerdings sehr bürokratisch und gerade im ländlichen Raum kaum bekannt. In Moldawien wurden hingegen gute Erfahrungen gemacht mit Unterstützung der Kommunen.
Im Rahmen des Netzwerktreffens wurden zudem 5 Module - Gender und Energie, Geschäfts- und Servicemodelle, Projektmanagement, Gebäudeisolierung und Solarthermie - vorgestellt. Während im Gender und Energie Training bestehende Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in der Energieproduktion und im Konsum diskutiert wurden, bot das Training zu Geschäfts- und Servicemodellen eine Einführung in das Genossenschaftsmodell sowie Tipps zu Kundengewinnung und Marketing. Denn insbesondere der Absatz und die Nachfragegenerierung stellt die Organisationen in den Partnerländern vor Herausforderungen, vor allem durch relativ hohe Kosten für die Anschaffung einer Solarthermie-Anlage im Vergleich zu den lokalen Einkommen. Auch das Modul Projektmanagement klärte über bestehende Herausforderungen der einzelnen Partner auf, wie bspw. die Abwanderung von Expert*innen (in Moldawien wird geschätzt, dass ¼ der Bevölkerung im Ausland arbeitet – darunter vor allem junge Familien). Positiv zu vermerken ist jedoch das vorhandene Engagement und die Zusammenarbeit im Energiesektor, u.a. mit Kommunen. In den Modulen zu Gebäudeisolierung und Solarthermie wurden u.a. der zunehmende Isolierungstrend mit natürlichen Ressourcen wie Stroh und Lehm sowie die einzelnen Solarthermie Projekte der Partner besprochen. Die Module wurden durch anschließende Exkursionen zu isolierten Gebäuden und bestehenden Solarthermie-Anlagen in einem Kindergarten, einem Wellnessbad und einem genossenschaftlich organisierten Hochhaus ergänzt.
Nach den gesammelten Eindrücken während der Exkursion, dem Austausch zwischen allen Organisationen und der inhaltlichen Weiterqualifizierung durch die 5 Module haben die Teilnehmenden in ihren Ländergruppen ihre Themenschwerpunkte (2-3 Module) besprochen, auf die sie sich in ihren Ländertrainings im Herbst 2019 fokussieren werden. Aufgrund der hervorragenden Organisation der moldawischen Partner und dem Engagement aller Teilnehmer*innen wurden mit dem Netzwerktreffen unsere Ziele erreicht - einen intensiven Austausch, neue Projektideen und eine starke Vernetzung. Insgesamt waren alle Teilnehmenden sehr zufrieden mit dem Netzwerktreffen und sind sehr motiviert für eine weitere Zusammenarbeit und Austausch untereinander.